VERANSTALTUNGSBERICHT zur Auftaktveranstaltung am 16.08.2018 in St. Wendel des Projektes „Sprachtreff – für Integration auf dem Land“

„Das Projekt lebt davon, dass sich viele verschiedene Menschen einbringen“, mit diesen Worten eröffnete Gastgeberin Pfarrerin Unrath die Auftaktveranstaltung des Projektes „Sprachtreff – für Integration im ländlichen Raum“.

Am 16.08.2018 hatte die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR) zusammen mit ihren Projektpartnern in die Stadtkirche St. Wendel geladen, um den Start des Projektes zu feiern. Der Einladung gefolgt waren neben vielen anderen Vertreterinnen und Vertretern von Organisationen und Verbänden Marion Unger, Mitglied der Kirchenleitung der EKiR, und Anne Fennel, Geschäftsführerin der Diakonie Saar. Beiden liege das Projekt besonders am Herzen betonten sie, denn „Sprache ist der Schlüssel zur Integration und dieser kann die Tür zu einem neuen Haus aufschließen, das zur zweiten Heimat werden kann“, so Marion Unger.

Nachdem Barbro Rönsch-Hasselhorn, Referentin für EU-Förderpolitik und Fundraising der EKiR, die Gäste im Namen des gesamten Projektteams begrüßt und sich erfreut über die Förderung des Projektes durch den Asyl-, Migrations- und Integrationfonds der EU gezeigt hatte, stellte Helga Schwarze, Leiterin der Landeskirchlichen Büchereifachstelle der EKiR, Projektinhalte und -ziele vor. Aufmerksam folgten ihr die Gäste, als sie anhand von Bildmaterial die Wichtigkeit von Sprache in Beruf und Alltag veranschaulichte.

Das Projekt „Sprachtreff“ baue, so Schwarze, auf dem Vorgängerprojekt „Sprachräume“ auf und stelle den sich ändernden Bedarf von Zugewanderten in den Fokus. Durch verschiedene Sprachtreffs wolle man in den kommenden zwei Jahren eine nachhaltige Unterstützung beim Spracherwerb leisten, die Integration von Zugewanderten in Gesellschaft und Arbeit fördern sowie bestehende Ressourcen und Netzwerke bündeln.

Sprachtreffs, die zum großen Teil ehrenamtlich organisiert sein werden, werden von der Büchereifachstelle mit Informations- und Medienbeständen bei dieser Aufgabe unterstützt. Als symbolische Geste dafür überreichte Helga Schwarze sowohl Pfarrerin Unrath aus St. Wendel als auch den beiden Vertreterinnen des Jugendbüros in Marpingen, Reka Klein und Anna Hell, ein erstes Buch zur beruflichen Integration von Geflüchteten.

Nach den ersten Einblicken in das Projekt, stellten sich die verschiedenen Partnerorganisationen mit ihren jeweiligen Aufgaben im Projekt vor und beantworteten Fragen der interessierten Gäste.

Anne Fennel verdeutlichte, dass die Diakonie Saar, als größter Sprachkursträger im Saarland, eine zentrale Rolle bei der Begleitung und Schulung von Ehrenamtlichen einnehmen wird. In engem Austausch mit dem Evangelischen Erwachsenenbildungswerk Rheinland-Süd e.V. (eeb), das von der Leiterin Kirsten Arnswald, vorgestellt wurde, wird sie ihr Fachwissen in die Entwicklung von Qualifizierungsmaßnahmen einfließen lassen. Stefan Gebhardt, Bereichsleiter der Stabsstelle Flüchtlingsarbeit der Diakonie Saar, gab zu bedenken, dass Zugewanderte in offiziellen Sprachkursen oft nur Grundkenntnisse der deutschen Sprache erlernen. Im Projekt gälte es an dieser Stelle anzusetzen und das gelernte Wissen im Alltag anzuwenden und zu vertiefen. Christian van den Kerckhoff, Geschäftsführer des Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen (BIM) e.V. präsentierte die Aufgabenbereiche Öffentlichkeitsarbeit und Evaluation, stellvertretend auch für Dr. Hidir Celik, Leiter der Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA) / Integrationsagentur, die die wissenschaftliche Begleitung des Projektes übernimmt.

Bei einem abschließenden Imbiss erhielten die Gäste Gelegenheit sich persönlich mit den Projektpartnern auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und einen Blick in die zusammengestellte Medienbox mit ersten Informationsmaterialien und Büchern zu werfen.

Text: Anna Heinzel – Fotos: Josef Bonenberger