„Ich freue mich sehr, dass ich beim Projekt Sprachtreff mitarbeiten darf“, erzählt Fadi Alnaamat, der das Projekt „Sprachtreff – für Integration auf dem Land“ in St. Wendel beim Neustart nach der Corona-bedingten Schließung unterstützen wird. Er kam selbst im Jahr 2015 als Geflüchteter aus Syrien nach Deutschland. Damals wollte er so schnell wie möglich die deutsche Sprache erlernen, um Arbeit zu finden. In St. Wendel erhielt er dabei Hilfe von Ehrenamtlichen, auch deshalb ist ihm bewusst, wie wichtig die Arbeit der Freiwilligen ist und welche Lernerfolge die individuelle Unterstützung leisten kann. Nun möchte er im Rahmen des Projektes seine eigenen Erfahrungen weitergeben.

Auch Bärbel Zägel unterstützt neuerdings die Arbeit des Sprachtreffs. Sie lebt mit ihrer Familie in Marpingen und engagiert sich schon seit vielen Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde dort. Eine besondere Begegnung gleich zu Beginn ihrer Arbeit mit Geflüchteten hat sie sehr geprägt: Im Dezember 2014 bekam sie die Aufgabe, eine junge Mutter mit ihrer kleinen Tochter aus Syrien zu betreuen. Schon vor der Ankunft spürte sie die ablehnende Haltung der anderen Hausbewohner. Dies bestärkte sie nur noch mehr in ihrer Haltung, den neu Ankommenden ganz offen und mit viel Liebe zu begegnen. „Was ihr von Anderen erwartet, das tut ebenso auch ihnen (Lk 6, 31) – die goldene Regel, die alle Menschen eint, die sollte mich stets begleiten.“, erinnert sie sich.

Bald wurde die Koordination der Ehrenamtlichen zu ihrer Aufgabe. Sie entwickelte Infomaterialien für Helfer und organisierte Austauschtreffen, stand bei Fragen und Problemen zur Verfügung. Seit drei Jahren organisiert sie zudem mit Pfarrerin Christine Unrath in den Herbstferien die Interkulturelle Jugendfreizeitwoche in Marpingen. Sie wird vor allem den Sprachtreff im Jugendtreff in Marpingen begleiten und Ehrenamtliche sowie Geflüchtete in der gemeinsamen Arbeit unterstützen.

Text: Fadi Alnaamat, Bärbel Zägel, Judith Schumacher
Foto: privat